Hast du schon einmal Pippi Langstrumpf getroffen? Wenn deine Antwort jetzt lautet: „Nee, die gibt’s doch nur in Geschichten!“, dann solltest du dringend mal bei uns Pfadis vorbeischauen. Wir konnten nämlich exklusiv und einmalig ein Wochenende in der Villa Kunterbunt bei Pippi Langstrumpf verbringen und endlich mal ohne Eltern das machen, worauf wir immer schon Lust hatten. Nach einer recht winterlichen Wanderung wurden wir von Pippi schon sehnlichst erwartet. Am Abend gab es herrliche Spaghetti, welche von Pippi selbstverständlich mit der Schere verspeist wurden. Aufgrund einer besonders wichtigen Mission ist unsere Pippi jedoch schon am ersten Abend mit ihrem Heißluftballon aufgebrochen um einen geheimnisvollen Spunk zu fangen. Das gab uns Pfadis die Möglichkeit, die Villa so auf den Kopf zu stellen, wie es selbst Pippi sich nicht ausmalen konnte.
Wir veranstalteten eine Schneeballschlacht, einen Wettkampf im Sackhüpfen, spielten lustige Spiele und bauten zuckersüße Kekshäuser. Und es ist nicht gelogen, wenn ich sage, dass das nur ein Bruchteil der ganzen Geschichte ist. Nach einer sehr produktiven Stammesvollversammlung mit höchst offiziellen und wichtigen Beschlüssen gab es eine geheime Flaggenmission in der winterlichen Dunkelheit. Am Abend wurde dann gemütlich mit Chai und Keksen bis spät in die Nacht gesungen. In der Nacht kletterte dann der Nikolaus zum Kamin hinein und hinterließ einen ganzen Sack voll bunter Geschenke, die bei uns am nächsten Morgen für große Augen und Jubelschreie sorgten.
Doch irgendwann neigt sich auch das schönste und lustigste Wochenende seinem Ende zu, und so machten wir uns mit ein wenig Wehmut aber voller schöner Erinnerungen wieder auf den Heimweg.
Nach der langen Zeit mit vielen Einschränkungen wollten wir im Frühling 2022 mit der gesamten Pfadistufe unseres Stammes endlich mal wieder eine richtige Aktion machen, um den Zusammenhalt zu stärken, Bekanntschaften unter den einzelnen Sippen zu machen, die man sonst meist nur auf Lagern sieht und natürlich enorm viel Spaß zu haben bei etwas, was wir so, noch nie vorher gemacht haben – einem Seifenkistenrennen bei dem die einzelnen Sippen gegeneinander antreten.
Angestoßen wurde das Ganze von Scide und Knofi, welche ein Konzept für die Durchführung entwickelten, Rennregeln aufstellten und insgesamt die ganze Organisation, mit allem was dazugehört, in die Hand nahmen.
In der ersten Phase des Projekts, machten sich unsere sechs Sippen während der Sippenstunden daran, individuelle Seifenkisten zu bauen, mit dem Fokus auf der Fahrtauglichkeit und Schnelligkeit aber auch dem Aussehen und der Kreativität. Dabei wurden viele erstmal „ins kalte Wasser geworfen“, denn wer kann schon von sich behaupten schonmal eine Seifenkiste gebaut zu haben? Natürlich hatten besonderes diejenigen, die schon einige Vorerfahrungen in Sachen Bauen, Schrauben und vielleicht sogar Schweißen hatten, einige Vorteile. Mit Hilfe regelmäßiger Rücksprache sollte aber das Ziel erreicht werden, dass wirklich jede Gruppe eine Seifenkiste an den Start bringt, was tatsächlich auch klappte.
Am Tag des Rennens wurde bei allen Seifenkisten dann nochmal für den nötigen Feinschliff gesorgt, die Startnummern angebracht und dort, wo die Kiste um das Fahrzeug fehlte, eben eine Seife angebracht, um doch wenigstens die Hälfte des Namens zu erfüllen. Nach einer Vorstellung der Rennwagen, bei denen vor allem die Tops möglichst überzeugend der Jury vorgestellt wurden, aber auch einige Flops zum Vorschein kamen, ging es zur Rennbahn; einer kleinen, steilen Seitenstraße, die zuvor von Scide und Knofi mit Strohballen, einer Start- und Ziellinie und einem Zielbanner präpariert wurde.
Gefahren wurde nacheinander auf Zeit, wobei manche Fahrzeuge mal mehr und mal weniger komplett, schnell und selbstständig durch Ziel kamen. Von einem Pappkarton auf Rädern, über eine Seifenkiste, die gerade so mit dem Vorderreifen über die Startlinie kam, krachte und dann eingeladen in eine Schubkarre, samt Fahrerin, über die Ziellinie geschoben wurde, bis hin zu einer Badewanne, die den Berg runter schoss und damit auch das Rennen gewann, war alles dabei. Neben der einen oder anderen Panne gab es auch einige wirklich gute Fahrten, die perfekt liefen.
Besonders die Unterstützung einiger R/Rs war beim Rennen sehr hilfreich, um dafür zu sorgen, dass keine Passant*innen auf die Fahrbahn liefen und um die Zeit zu stoppen.
Wieder zurück auf dem Stammesgelände musste es natürlich noch eine Siegerehrung geben, bevor eine Jurte für das Abendessen aufgebaut werden konnte.
Zu gewinnen gab es Fahrtkostenerstattungen für die nächste Sippenfahrt, sowie Gutscheine für Eis oder die „Poolbar“ im Schwimmbad. Außerdem bekam jede*r Teilnehmer*in noch eine Urkunde überreicht.
Nach einem wirklich sehr gelungenen Rennen, bei dem sogar einige Zuschauer*innen mit Trommeln und Tröten anfeuerten und einer Aktion, die nicht hätte besser laufen können, ließen wir den Abend noch mit einer gemeinsamen Singerunde ausklingen.
Die doch sehr aufwendige Planung hatte sich also wirklich gelohnt!
Unseren besonderen Dank richten wir an die Stiftung Pfadfinden, die uns finanziell unterstützt hat und somit die Planung und Umsetzung deutlich erleichterte.